Hilfe für den Unterricht

Hier findet ihr ein paar wichtige Tipps für den Unterricht eurer Kinder, denn auch hier kann man einiges Entlastendes machen:

 

• Schulbücher sind schwer, ein zweiter Schulbuchsatz für Zuhause eignet sich ideal, um die Schultasche auf Diät zu setzen und den Rücken unserer Kinder zu entlasten
• Sind die Handgelenke betroffen und werden Schienen getragen, so gibt es in der Schule die Möglichkeit eine Schreibzeitverlängerung bei Schularbeiten und Tests zu beantragen
• Auch das Schreiben am Laptop ist entlastend für die rheumakranken Hände, einfach in der Schule ein Ansuchen stellen.
• Sich den Sitzplatz in der Klasse genau anschauen, denn auch hier gibt es gute Hilfsmittel, die längeres Sitzen ergonomischer machen (Sitzkissen, ergonomische Stühle, usw.)
• Leidet das Kind an einer Uveitis (Augenentzündung) so ist es ratsam, dass das Kind möglichst weit vorne in der Klasse sitzt. Entzündete Augen sind oft Lichtempfindlich und können eine Sehbeeinträchtigung verursachen
• Turnbefreiung? Unsere an Rheuma erkrankten Kinder können oft aufgrund ihrer Erkrankung nicht am Turnunterricht teilnehmen. Grund hierfür sind aktive Gelenksschmerzen, aber auch Übungen im Turnunterricht, die rheumatische Schmerzen begünstigen.
  Daher ist es sinnvoll sich mit dem Kinderrheumatologen und den Schularzt in Verbindung zu setzen und eine dauerhafte Turnbefreiung zu beantragen.
  Trotz dieser Befreiung sollte man den Kindern ermöglichen, nach eigenem ermessen am Turnunterricht teilzunehmen

  WICHTIG:

  Turnsääle sind oft kalt, ein langes Sitzen im kalten Turnsaal begünstigt Gelenksschmerzen, daher ist es sinnvoll während des Turnunterrichts entweder in einem anderen Raum die Hausaufgaben zu machen oder wenn der Unterricht am Anfang oder Ende stattfindet, könnte man die Zeit auch für Arztbesuche oder Physiotherapie nutzen (mit Absprache der Schule)

• Teilnahme an Ausflügen und Landschulwochen? Kein Problem- ABER grundsätzlich gilt es mit den Lehrern mögliche Probleme abklären wie:Müssen Medikamente eingenommen werden? (bei längeren Aufenthalten)
  Welche Aktivitäten sind eher ungünstig für die Erkrankung?
  Bedarf es eventuell einer Begleitperson?
  Hilfsmittel wie etwa Therapieroller in Betracht ziehen (längere Wegstrecken)
  Notfallnummer?Die genaue Aussprache und eine gute Zusammenarbeit mit den Klassenlehrern ist der Schlüssel zum Erfolg!
• Längere Fehlzeiten durch Klinikaufenthalte und Arztbesuche, was kann ich tun?

Damit das betroffene Kind möglichst wenig vom Lernstoff versäumt, ist es sinnvoll sich von den Lehrern den versäumten Lehrinhalt geben zu lassen und diesen daheim gemeinsam durchzugehen. Auch Hausaufgaben können daheim gemacht werden.

Manche Kliniken in Deutschland bieten den Unterricht in sogenannte Klinikschulen an. Hier ist eine Schule in der Klinik integriert. Sinnvoll ist es, wenn eine Kommunikation zwischen Klinikschule und Heimatschule stattfindet. So kann der versäumte Stoff per Fax oder Mail übermittelt werden und in der Klinikschule durchgemacht werden

Entscheidend für den Alltag in der Schule mit einer rheumatischen Erkrankung ist die Einstellung zu der Problematik:

Unsere Kinder bekommen durch Schreibzeitverlängerung etc. keine Vorteile den anderen Kindern gegenüber. Im Gegenteil, es wird ihnen dadurch die Möglichkeit geschaffen, den Schulalltag unter denselben Vorraussetzungen wie gesunde Kinder meistern zu können!