NEU! FAQ zum Coronavirus by Abbvie

 Die Verbreitung des Coronavirus (medizinische Bezeichnung COVID-19 und SARS-CoV-2) bereitet vielen Menschen Sorgen. Besonders Patienten mit einer chronisch entzündlichen Erkrankung haben viele Fragen, wie Sie nun mit der Situation und ihrer Erkrankung in dieser speziellen Zeit umgehen sollen. AbbVie hat in Zusammenarbeit mit Patienten und Patientengruppen Fragen gesammelt, und dann Experten aus der Rheumatologie, Dermatologie und Gastroenterologie gebeten, diese zu beantworten. Damit soll ein Service geboten werden, der Betroffenen dabei hilft, die gesundheitlichen Herausforderungen in Zeiten des Coronavirus besser zu meistern. 

OA Dr. Raimund Lunzer, Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie, Barmherzige Brüder in Graz 

Ao. Univ. Prof. Dr. Wolfgang Weger, Facharzt für Dermatologie, Leiter der Psoriasis-Spezialambulanz an der Medizinischen Universität Graz 

Dr.med.univ. Andreas Blesl, Facharzt für Gastroenterologie. Med. Universität Graz 

Coronavirus: Was Menschen mit Rheumatoider Arthritis/ Spondyloarthritis/Morbus Crohn & Colitis ulcerosa /Psoriasis Arthritis wissen sollten 

Die Verbreitung des Coronavirus (medizinische Bezeichnung COVID-19 und SARS-CoV-2) bereitet vielen Menschen Sorgen. Patienten mit einer chronisch entzündlichen Erkrankung wie z.B. der Rheumatoiden Arthritis sind verunsichert und haben viele Fragen: Bin ich besonders gefährdet? Soll ich meine Medikamente überhaupt noch nehmen? OA Dr. Raimund Lunzer (Facharzt für Rheumatologie), Ao. Univ. Prof. Dr. Wolfgang Weger (Facharzt für Dermatologie) und Dr. Andreas Blesl (Facharzt für Gastroenterologie) beantwortet die am häufigsten gestellten Fragen. 

Wer ist von COVID- 19 betroffen? Gehöre ich als Patient der oben genannten Erkrankungen zu der Gruppe „Personen mit erhöhtem Risiko für COVID-19“? 

  • Patienten mit Vorerkrankungen können schwerer betroffen sein als völlig gesunde Menschen! 
  • Dies gilt vor allem für Herzkreislauf-, Lungen-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes). 
  • Für die chronischen Erkrankungen wie der Rheumatoiden Arthritis/ Spondyloarthritis/ Morbus Crohn & Colitis ulcerosa /Psoriasis Arthritis ist dies jedoch noch nicht bewiesen! 
  • Allgemein gibt es keine signifikanten Zahlen die zeigen, dass Patienten mit diesen Erkrankungen häufiger erkrankt sind! 
  • Auch kann man bisher nicht davon ausgehen, dass Sie leichter an Covid-19 erkranken als andere Menschen und ob Ihre Grunderkrankung einen negativen Einfluss auf Covid-19 hat oder nicht. 
  • Stand 20. April waren 8 Fälle von PatientInnen mit Rheumatoider Arthritis und COVID-19 in Italien bekannt- niemand der Betroffenen musste ins Krankenhaus aufgenommen werden deswegen. 
  • Wenn Ihre Erkrankung mit einer immunsuppressiven Therapie* behandelt wird, haben Sie ein geringfügig erhöhtes Risiko für schwere Atemwegsinfekte und dies gilt vermutlich auch für COVID-19. 

* Das sind systemische Therapien, die Entzündungsprozesse im Körper unterbinden. Dazu gehören Tabletten und Kapseln mit unterschiedlichen Wirkstoffen wie Kortison. Auch moderne Biologika, die als Injektion oder Infusion verabreicht werden, zählen zu dieser Gruppe. 

Soll ich meine Immunsuppressiva/Biologika präventiv absetzen, weil ich chronisch krank bin? Oder andere Medikamente? Kann ich sie eigenständig erhöhen um Entzündungen vorzubeugen? 

  • Klare Antwort in allen Fällen NEIN! 
  • Ihr Arzt hat die Therapie verordnet um die Grunderkrankung zu kontrollieren. 
  • Sie riskieren eine Verschlechterung und auch das die verfügbare Therapie eventuell in der Zukunft nicht mehr ausreichend Wirkung zeigt. 
  • Setzen Sie die Medikamente nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ab! Auch andere Medikamente wie blutdrucksenkende Mittel oder Schmerzmittel usw. nicht! 
  • Sie sollten keine selbstständige Therapieänderung ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt vornehmen! 

Hilft die Grippe-Impfung gegen COVID-19? 

  • Nein! 
  • Es handelt sich hierbei um unterschiedliche Virentypen. 
  • Die Influenza-Impfung wird aber weiterhin saisonal ausdrücklich empfohlen! 

Was muss ich tun, wenn ich als chronisch kranker/immunsupprimierter Patient (z.B. RA/SpA/ CED/Pso/PsA) tatsächlich an COVID-19 erkrankte? 

  • Kontaktieren Sie als erstes Ihren behandelnden Arzt. 
  • Die weitere Vorgehensweise hängt von Medikamenten und der Situation ab. 
  • Präparat am Beginn der Infektion aussetzen wird weniger sinnvoll sein weil die Medikamente einen gewissen Wirkspiegel haben und deren Wirkung erst nach dem Ende der Infektion nachlassen würde, wenn Sie bereits wieder gesund sind. 
  • Sollte die Verabreichung allerdings direkt mit der Diagnose der Infektion zusammenfallen, so sollte man mit der neuerlichen Gabe abwarten, und wie bereits zu Beginn erwähnt den behandelnden Arzt kontaktieren. 
  • Ausnahmen bilden hier Hydroxychloroquin oder Tocilizumab, da beide Medikamente gegen die Behandlung von COVID-19 aktiv eingesetzt werden. 
  • Es gibt keine bekannten Daten, die nahelegen, dass COVID-19 einen Schub auslösen könnte. 

Soll/kann ich meine Routine-Untersuchungen weiterhin wahrnehmen? Was soll ich tun, wenn ich einen Schub habe? AT-ABBV-200017 

  • Sollten Sie sich gesund fühlen und ihre Grunderkrankung kontrolliert sein, sollten Sie derzeit Krankenhäuser meiden! 
  • Es werden telefonische Visiten in den meisten Spezialambulanzen angeboten, die Sie bei Unklarheiten wahrnehmen können – diese werden auch als Kontrolluntersuchung gewertet und dokumentiert. 
  • Die Therapie kann weiterhin bewilligt und erstattet werden! 
  • Sollten Sie sich allerdings krank fühlen, Ihre Grunderkrankung schlecht oder gar nicht kontrolliert sein oder Sie einen Schub haben, sollten Sie Ihre Behandlung sobald wie möglich beginnen und sich auch hier Ihrem Arzt in Verbindung setzten! 

Mein Hausarzt kennt sich mit Biologika nicht aus und ich erreiche meinen Facharzt nicht – wohin kann ich mich bei Fragen wenden? 

  • Die Spezialabteilungen in den Zentren sind unter der Woche telefonisch oder per Mail erreichbar! Es kann jedoch sein, dass aufgrund der Situation die Ambulanzen nur an gewissen Wochentagen besetzt sind 

Ich bekomme eine Biologika-Infusions-Therapie – traue mich aber nicht mehr außer Haus zu gehen. Was kann ich tun? Gibt es Therapiealternativen für mich? 

  • Es ist davon auszugehen, dass es für Ihre Gesundheit gefährlicher ist, Ihre Grunderkrankung nicht zu therapieren, als sich im Rahmen Ihrer Infusionstherapie mit COVID 19 zu infizieren. 
  • Es wurden Maßnahmen in den Krankenhäusern getroffen, um Sie und das Personal zu schützen. 
  • In Einzelfällen können Sie mit Ihrem behandelnden Arzt eine subkutane Selbstinjektion diskutieren! 

Habe ich als Risikogruppen-Patient ein Anrecht auf eine COVID-19 Testung? 

  • Alle Menschen in Österreich werden nach den geltenden Regeln der Gesundheitsbehörde getestet. 
  • Es bestehen derzeit keine Vorgaben, Risikopatienten mit Ihren Erkrankungen bevorzugt zu testen. 
  • Auf jeden Fall sollten Sie unnötige Krankenhausbesuche unterlassen und sich bei Symptomen (Husten, Fieber, Atemnot oder auch Durchfall) testen lassen und/oder isolieren. 
  • Wie Alle sollten Sie in Geschäften einen Mundschautz (speziellen Mundschutz für Risikogruppen gibt es nicht) tragen und den Mindestabstand einhalten. 

Ich bin schwanger und nehme ein Biologikum ein – benötige ich besondere Schutzmaßnahmen? 

  • Auch hier gilt, besprechen Sie mit ihrem behandelnden Arzt/Ärztin, ob Sie Ihre Therapie wie bisher weiterführen sollen oder nicht. Prinzipiell ist das auch während einer Schwangerschaft gefahrlos möglich. 
  • Da auch die Schwangerschaft selbst eine gewisse Form der „Immunsuppression“ darstellt, sollten Sie gut auf die allgemeinen Hygienerichtlinien achten. 

Wie unterscheide ich COVID-19 Symptome von Schub-Symptomen als Rheumatoide Arhtritis/Psoriasis Arthritis Patient? 

  • COVID-19 Infektion: o Bis zum Auftreten der Symptome (Fieber, trockener Husten, müde, matt, abgeschlagen, Muskelschmerzen, tlw. Durchfall, Geruchs- und Geschmacksstörungen) können bis zu 14 Tage vergehen. Ansteckend können Sie jedoch bereits früher, also vor dem Auftreten von Symptomen, sein.(https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html #doc13776792bodyText4
  • RA/PsA „Schub“ – entzündliche Aktivität: o Schwellung und Schmerzen der Gelenke, Morgensteifigkeit; sicher kein Fieber!